NordArt 2023: Beeindruckende Schau

Die NordArt läuft noch bis zum 8. Oktober 2023. Imposante Skulpturen, Installationen, Gemälde und Fotografien von 200 Kunstschaffenden aus aller Welt verknüpfen sich zu einer gemeinsamen Erzählung. Diesjähriges Fokusland ist die Türkei.

Gemeinsame Hoffnung

Zum 24. Mal beeindruckt das Gesamtkunstwerk Carlshütte – Eisengießerei, Wagenremise und weitläufiger Skulpturenpark – mit der NordArt, einer der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Auf ganz eigene Weise setzt die NordArt Kunstwerke verschiedenster Stilrichtungen miteinander in Szene, schafft Synergien zwischen unterschiedlichsten kulturellen und künstlerischen Perspektiven. Den Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern erlaubt dies ganz besondere Blicke auf die Kunst mit Raum für persönliche Interpretationen. „Kunst sucht Antworten auf alles, was den Menschen bewegt und berührt, und der Mensch kann Antworten in der Kunst finden“, so der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm. In einer Zeit, in der die Welt vielerorts zunehmend aus den Fugen gerät, thematisieren die von einer Jury ausgewählten Kunstwerke der NordArt individuelle wie gesellschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen – getragen „durch die gemeinsame Hoffnung, verloren gegangene Werte zu bewahren oder eine bessere Welt zu schaffen“.

Die künstlerische Seite der Türkei

Im Türkischen Pavillon – der Länderschwerpunkt 2023 – präsentiert die NordArt vielfältige Werke von 17 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter „Schlafwandler“ von Kadriye Inal. Diese Skulptur eines überlebensgroßen Mädchenkopfes mit roter Pudelmütze steht für „junge Menschen am Rande der Gesellschaft, deren Träume gestohlen werden“, heißt es auf der NordArt-Webseite. Die Installation „Correlate“ von Mahmut Aydın aus weißen nackten männlichen Körpern, die von schwarz-verkohlten Hölzern umrahmt werden, thematisiert die Sensibilität und Verletzlichkeit des Menschen.

Ein humorvoller Hingucker ist der überlebensgroße schnüffelnde Hund. Die Skulptur „Streunender Hund“ des Bildhauers und Karikaturisten Erdil Yaşaroğlu hat keinen Oberkörper.
Mit Alltagsgegenständen, etwa typischen türkische Teppichen, die er humorvoll neu zusammengesetzt und verfremdet, setzt sich der in Hamburg lebende Şakir Gökçeba künstlerisch auseinander.

Publikumspreisträger der NordArt wieder dabei

Der polnische Künstler Michał Jackowski, Publikumspreisträger der NordArt 2022, ist in diesem Sommer mit einer speziell für die Ausstellung konzipierten Arbeit wieder dabei. In einem „antiken Tempel“ sind Skulpturen und Videos zu sehen. Kurator des Sonderprojekts „Antike Spiele“ (Antique Games) ist Prof. Jan Wiktor Sienkiewicz. Das Projekt ist eine visuelle Beschreibung der zeitgenössischen Kultur, die vom Konsumismus beherrscht wird. Der Bildhauer spielt sowohl mit antiken Formen als auch mit solchen aus der weltweiten Popkultur des 20. Jahrhunderts. In einer Art Moralspiel stellt Jackowski Fragen nach universellen Werten und Gesetzen.

Für seine Schuhcharakterköpfe hat das Publikum der NordArt 2022 auch Dejo Denzer ausgezeichnet. Den deutschen Künstler faszinieren Wahrnehmungsphänomene im optischen wie auch im übertragenen Sinn. In diesem Jahr zeigt er seine fabelwesenartigen Fischreliefs aus ausgedienten Musikinstrumenten.

Sonderprojekt: Muse sein

In dem Sonderprojekt „To be A Muse“ stellt Fotokünstlerin Lilya Corneli eindrucksvolle Interpretationen von berühmten Gemälden vor. Ihre Modelle orientieren sich an den Meisterwerken, spielen aber mit der Zeit – mischen Accessoires und ersetzen historische Kostüme durch moderne Kleidungsstücke. Die von Generationen bewunderten Musen spiegeln sich in realen Frauen wider.

Kunst aus China

Ein Charakteristikum der NordArt ist zeitgenössische Kunst von namhaften chinesischen Künstlerinnen und Künstlern.  Der Träger des NordArt-Preises 2022 ist Liu Ruowang. Seit 2016 sind viele seiner Hauptwerke in der NordArt zu Hause. Seine Affenmenschen „Original Sin“ sind dem Stammpublikum vertraut, seit Jahren „wandern“ die riesigen Gorillas an verschiedene Orte auf dem Carlshütte-Gelände – und darüber hinaus: So waren sie 2022 auf der Mönckebergstraße in der Hamburger Innenstadt zu sehen. Auch die Gruppe „Mr. Pinocchio“ lädt im Eingangsbereich des Skulpturenparks wieder zum Staunen ein. Und in der Halle der Eisengießerei dürfte so mancher Wiederholungsgast die Wölfe-Gruppe „Wolves Coming“ wiedererkennen.

Einer der Publikumspreisträger der NordArt 2022 wurde Wu Guoyong mit seinen eindringlichen Fotografien von gigantischen chinesischen Fahrradfriedhöfen. In diesem Jahr stellt er seine neue Foto-Serien „Whitehouse“ und „Blockhaus“. Blockhäuser, traditionelle Festungen in der Stadt Shenzhen, waren einst Symbole für Reichtum und Schutz; heute stehen sie für alt und verfallend. Whitehouses sind nach dem Vorbild des US-Kapitols (Weißes Haus in Washington) die am meisten imitierten Gebäude in China. In ihnen manifestieren sich die „tiefen Sehnsüchte nach Fairness, Reichtum und Macht“.

Einen irritierenden und ambivalenten Eindruck vermitteln die orientalisch anmutenden männlichen Figuren der Skulpturenreihe „Looking at the Sky“. Diese mehrere Meter hohen, aus Edelstahl geschweißten Gestalten des Avantgardisten Yue Minjun zeigen weit aufgerissene Münder, ihr Lachen erscheint gequält, es verzerrt ihre muskulösen Körper. Die monumentalen Körper wirken stark und schamhaft-verkrampft zugleich – Sinnbild für soziale oder politische Metaphern könnte eine Lesart sein.

Die NordArt in Büdelsdorf bei Rendsburg läuft noch bis zum 8. Oktober 2023. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Der Tageseintrittspreis liegt bei 18,50 Euro wochentags und 21 Euro am Wochenende. Weitere Informationen: www.nordart.de

 

Wir danken unserem Medienpartner Business-on.de Hamburg für diesen Beitrag.

 

 

 

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Fotos: Favorit-Media-Relations GmbH

23. August 2023 von Redaktion

Kategorien: Hamburg reist, Lebensfreude

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