Hamburg Dom

Hamburger Dom: Bunte Lichter, leuchtende Augen

Auf dem Dom war Frau Beckmann schon lange nicht mehr. Dabei besuchte sie früher voller Begeisterung das Volksfest, das seit 1893 auf dem Heiligengeistfeld beheimatet ist. Doch Frau Beckmann ist inzwischen 90 Jahre alt, sie lebt zudem nicht mehr vis à vis von Riesenrad und Co.

„Wir wohnten in der Simon-von-Utrecht-Straße, die damals noch Kieler Straße hieß. Wir sind bis zum Heiligengeistfeld dort entlang geschlendert.“ Mit „wir“ meint Frau Beckmann ihren Vater und sich.

Über den Dom getragen zu werden – das pure Vergnügen

„Er war Schichtarbeiter und hatte deshalb auch nachmittags Zeit. Er trug mich schon als Dreijährige über den Hamburger Dom“, sagt Frau Beckmann. Sie möchte nicht, dass ihr Vorname genannt wird, auch ein Foto ist ihr nicht recht. „So wichtig bin ich nicht“, sagt die einstige Deern vom Millerntor.

„Besonders gut erinnere ich mich an die Luftschaukel, ob es die wohl heute auch noch gibt?“, fragt sie. Vermutlich existiert besagte Luftschaukel schon lange nicht mehr. Aber das mit dem Schaukeln in der Luft ist geblieben.

Lichter, Musik, Schmalzgebäck – eine aufregende Mischung

„Schon damals duftete es überall nach Schmalzgebäck. An jedem zweiten Stand gab es Zuckerwatte“, sagt Frau Beckmann. „Der Dom mit seinen bunten Lichtern und der lauten Musik war für mich als kleines Mädchen sehr aufregend“, erzählt sie und lächelt dabei.

Bunt ist es auf dem Dom immer noch. Musik wird auf dem rund 160.000 Quadratmeter großen Areal auch gespielt. Doch Dosenwerfen und Kinderkarussells, die Highlights in Frau Beckmanns Mädchenzeit, locken die Massen heutzutage nicht mehr.

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Neuheiten sollen Publikum auf den Dom locken

Dazu braucht es Neuheiten – wie den City Skyliner zum Beispiel. 81 Meter ragt der zurzeit höchste mobile Aussichtsturm der Welt während des Frühjahrsdoms in den Himmel. 60 Personen passen in die Gondel, insgesamt sieben Minuten dauert die eher beschauliche Fahrt.

„Wir wollten etwas anderes machen“, sagt Betreiber Thomas Schneider. Statt Achterbahnfahrt 3.0 wieder einen Schritt zurück zur Langsamkeit. Das Volksfest-Publikum altert, weiß Schneider, also muss man es anders unterhalten.

Auf Augenhöhe mit den Sehenswürdigkeiten

Die Musik ist der Geschwindigkeit des Skyliners angepasst. Oder die Geschwindigkeit der Musik. Evergreens statt zappeligem Rock-Pop. Auf 30 Metern Höhe stoppt die Gondel und dreht sich gemütlich einmal im Kreis. „In dieser Zeit wird moderiert, und wir stellen die Sehenswürdigkeiten der Stadt vor“, sagt Schneider. Maximal 70 Meter geht es hoch, danach beginnt der Sinkflug. Immer schön sutsche.

Als Frau Beckmann schließlich so alt war, dass sie ohne ihren Vater den Dom besuchen konnte, da wollte sie auch gleich hoch hinaus und leistete sie sich eine Fahrt mit dem Riesenrad. „Das war fantastisch und außergewöhnlich. Ich selbst war natürlich irre stolz.“ Ein Riesenrad gibt es auf dem Hamburger Dom noch immer. Zum Glück ändert sich nicht alles.

Autoren: Anja-Katharina Riesterer und Markus Tischler; Fotos: Markus Tischler

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Frühjahrsdom

www.hamburg-dom-aktuell.de
Öffnungszeiten (bis 19. April, außer Karfreitag)
Montag: 15-23 Uhr
Dienstag: 15-23 Uhr
Mittwoch: 15-23 Uhr (Familientag mit ermäßigten Preisen)
Donnerstag: 15-23 Uhr
Freitag: 15-24 (Feuerwerk um 22.30 Uhr)
Samstag: 15-24 Uhr
Sonntag: 14-23 Uhr
28. März 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg verwöhnt, Lebensfreude

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