AusSichtErfolg: Wolfgang Seuthe

Entscheidungsträger*innen aus allen Bereichen und Branchen unserer Metropole tragen dazu bei, dass Hamburg attraktiv, lebens- und liebenswert ist, auch wirtschaftlich erfolgreich – und dabei den Menschen zugewandt. In diesem Sympathie-Format verraten sie uns, was sie bewegt, was sie in Hamburg und für Hamburg bewegen, welche Ideen sie für unsere Stadt haben. Heute: Wolfgang Seuthe, Logistik Consultant, der jetzt als „Kopf der Logistik“ zum Ehrenmitglied der Logistik-Initiative Hamburg berufen wurde.

Wie sah Ihr beruflicher Werdegang aus?

Ausgefüllt und erfüllt: 20 Jahre internationaler Handel, 50 Jahre Logistik vom 1. Container an.

Was macht den Logistikstandort Hamburg aus? Und was ist die zurzeit spannendste Entwicklung in der Metropolregion?

Kurz und knapp: Elbanpassung, Digitalisierung und KI, Globalisierung – Start-up Szene. Dabei stellt man sich die Frage: „Wie sieht man sich in der Zukunft? Weiter als auszubauendes Zentrum des globalen Warenaustauschs mit dem Hafen als nordeuropäische Logistik-Drehscheibe und wichtigem Industriestandort plus IT- oder vorwiegend IT?

Dabei dürfen Hamburgs Traditionen und Stärken nicht vergessen werden: international tätiger Handel, Banken, Versicherungen und Start-ups. Wir haben Expertise in vielen Bereichen – auch, diese in Digitalisierung zu integrieren und daraus neue, zukunftsweisende „Produkte“ zu entwickeln. Denn: nur der Wandel ist beständig – das muss gelebt werden!

Und: Politik und Wirtschaft sollten zur Unterstützung der HH-Repräsentanten und der breit gefächerten Aktivitäten des Hafen Marketing (HHM) die „Traditionen“ in Übersee wieder mehr vermarkten, durch Delegationsbesuche auf höchster Ebene mit Bürgermeister und Senatoren, wie in den 70ern und 80ern so erfolgreich gelebt.

Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie an Ihre Mitarbeiter*innen und Kollegen*innen denken?

Das Wort „stolz“ mag ich nicht. Ich denke mit Freude und Dankbarkeit an viele Mitarbeiter, die mich in vergangenen Jahrzehnten forderten und förderten, denen ich Vorreiter und gelegentlich Vorbild sein konnte. Mit denen es menschliche Kontakte gab bis in die Familien – und bis heute. Ich habe mich immer bemüht hanseatische Traditionen zu leben – auch wenn’s mal schwer war: Ehrlichkeit, Offenheit, Fakten auf den Tisch: „nicht drum rumreden“, wenn möglich, freundlich-freundschaftlich – auch mal mit einem Scherz Probleme und verfahrene Situationen lösen.

Was ist die größte Herausforderung in den kommenden Monaten? Und wie werden Sie diese meistern?

Aktuell wird es mit 90 Lebensjahren ruhiger – leider. Ich bemühe mich, informiert zu bleiben und bleibe engagiert in Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI.

Was treibt Sie an, sich in Netzwerken zu engagieren?

Kontakte und Geschäfte kreieren belastbare Kundenbeziehungen. Dabei gilt für mich: Persönliche Kontakte lassen sich nicht digitalisieren – oder nur sehr bedingt.

Ich bin Mitglied bei der Logistik-Initiative Hamburg (LI-HH) weil …

Ich bin Mitglied der LI-HH seit ihrer Gründung, weil die Idee von Senator Uldall richtig war, neben der übergeordneten Arbeit der Bundesvereinigung Logistik, ein regionales Netzwerk zu schaffen für die Behandlung lokaler und regionaler Fragen und ggf. Probleme. Das hat sich den 14 Jahren LI-HH bewährt. Die LI-HH wandelt sich im Übrigen inhaltlich ständig anlog zur ökon./ökol. Entwicklung.

Welche Persönlichkeit aus der Hamburger Logistikbranche ist für Sie besonders positiv herausragend und warum?

Angela Titzrath und Thomas Eckelmann als führende Unternehmer Persönlichkeiten in Hafen und internationaler Logistik

Gunther Bonz als Präsident von UV (Unternehmensverband Hafen Hamburg e.V.) und FEPORT (The Federation of European Private Port Companies an Terminals)

Die Professoren Kersten TUHH (Technische Universität Hamburg) und Strothotte KLU (Kühne Logistics University)

wie der LI-HH Vorsitzende Prof. Witten als „Verbinder“ von Wirtschaft & Politik.

Ihr Lieblingsplatz in der Metropolregion Hamburg?

Haus und Garten in HH-Marienthal, Hafen und Hockeyplätze.

Mit welcher Hamburger Persönlichkeit aus der Vergangenheit hätten Sie sich gern einmal auf einen Schnack getroffen?

Die visionären Unternehmer Kurt Eckelmann und Senator Helmut Kern: sie schufen in den 70er Jahren entscheidende Grundlagen für die Entwicklung Hamburgs.

Wie lautet Ihr Lieblingszitat?

Nothing comes from doing nothing (Shakespeare) oder westfälisch: „nich’ quaken – maken”

 

 

Zur Person:

1930 in Hamburg geboren, ist Wolfgang Seuthe ein waschechter Hanseat mit einem facettenreichen Lebenslauf. Mit einem Gespür für aktuelle Themen und auch mit 90 Jahren anhaltender Neugierde, ist Herr Seuthe ein wahrer Kopf der Logistik in Hamburg und berichtet in „AusSichtErfolg“ getreu seinem Motto: Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein. (Jakobus Brief 1, 22-25).
Seit Gründung der LI-HH 2006, ist er aktives Mitglied und hat uns in vielen Projekten und Veranstaltungen begleitet. 2020, zu seinem 90. Geburtstag hat der Vorstand der LI-HH ihn nun verdient zum Ehrenmitglied ernannt. Übrigens dem bisher zweiten Ehrenmitglied der Vereinsgeschichte!

Wir bedanken uns bei Herrn Seuthe für seine offenen Worte und freuen uns, Ihnen mit seinem – eigens zum 90. Geburtstag – verfassten Lebensbericht, einen eindrucksvollen Einblick in sein Leben und Walten ermöglichen zu können. „Für den, der´s lesen mag“ (Wolfgang Seuthe).

 

 

 

Foto: Wolfgang Seithe (Mitte) © Logistik-Initiative Hamburg e.V. / Andreas Fromm Fotografie

26. August 2020 von Redaktion

Kategorien: Hamburg transportiert, Unternehmenslust

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