NordArt: Kultursommer im Norden

Es ist eines der Highlights der 21. NordArt: Das Kunstwerk ˮBabylonian“ von Xi Jianjun. Ganze zwei Tonnen Holz schickte der Künstler von China nach Büdelsdorf. Nach 45 Tagen Seereise folgten viele Tage des Aufbaus auf dem Gelände der ehemaligen Eisengießerei Carlshütte. Dort ist vieles möglich, auch der Einsatz schweren Geräts. Mit Kränen türmte Xi Jianjun Bauteil auf Bauteil zu einem gigantischen Holzturm aufeinander. In seinem Inneren beherbergt er Porträts berühmter Persönlichkeiten.

Große Hallen und ein weitläufiger Park

Mehr als 200 Kunstwerke, Bilder, Fotografien, Skulpturen und Installationen präsentiert die große Schau, einer der größten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst in Europa. Bis zum 13. Oktober sind die Werke in den riesigen Hallen der Carlshütte auf 22.000 Quadratmetern Grundfläche und dem 80.000 Quadratmeter umfassenden Freiluft-Skulpturenpark zu sehen – ein Ambiente, das eine großzügige Präsentation gerade auch großer Kunstwerke ermöglicht und mit einer ganz eigenen Atmosphäre in Bann zieht. Rund 3.000 Künstler aus 102 Ländern hatten sich in diesem Jahr mit ihren Werken beworben.

 

Chinesische Künstler wiederholt zu Gast

Mit chinesischen Künstlern pflegt Chef-Kurator Wolfgang Gramm seit gut zehn Jahren intensiven Kontakt. Neben Xi Jianjun wird Deng Guoyuan sein Werk ˮNoah’s Garden“ präsentieren, eine Installation aus Stahl und Spiegeln, die sich mit Mensch und Natur auseinandersetzt. Auch zeitgenössische mongolische Künstler, die schon 2015 und 2016 bei der NordArt zu Gast waren, sind in diesem Jahr wieder dabei und zeigen Werke, bei denen Traditionelles, sozialistischer Realismus und westliche Abstraktion in eigenwilligem Stil verschmelzen.

Frauenpower aus Frankreich

Der Länderschwerpunkt widmet sich in diesem Jahr französischen Künstlerinnen. In Zusammenarbeit mit dem Kurator Jérôme Cotinet-Aphaize will die Ausstellung im Länderpavillon gemeinsamen Entwicklungen einer Künstlerinnen-Generation nachspüren und untersuchen, ob sich in den Arbeiten eine typisch französische oder westliche Perspektive finden lässt. Die Schirmherrschaft hat die Botschafterin Frankreichs, Anne-Marie Descôtes, übernommen.

 

Norddeutsche Realisten

In der besonderen Atmosphäre der  ACO Wagenremise setzt die NordArt in diesem Jahr einen regionalen Schwerpunkt und zeigt Werke Norddeutscher Realisten, eines losen Künstlerkreises, der sich 1989 auf Initiative von Nikolaus Störtenbecker im Rahmen von jährlichen Plein-Air-Symposien formiert hat. Im Freien nach der Natur malen, haben die Künstler neu für sich entdeckt.

 

Ein vielfältiger Kultursommer

Und schließlich gibt es ein Wiedersehen mit allen Preisträgern aus dem vergangenen Jahr. Neben den Künstlern, die mit den Publikumspreisen ausgezeichnet wurden, ist auch Michal Gabriel dabei, der den von Hans-Julius und Johanna Ahlmann gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten NordArt-Preis erhalten hat. Flankiert wird die Kunstausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Konzerten, Lesungen und Filmvorführungen.

 

 

HIER: das Programm der NordArt

 

 

Autorin: Herdis Pabst
Fotos: © NordArt/Wohlfromm, Stahl-Spiegel-Installation © NordArt/Deng

29. Mai 2019 von Redaktion

Kategorien: Hamburg künstlert, Kulturgenuss

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