Koswig. Stein. Holz. Stahl.

In der Ausstellung „Koswig. Stein. Holz. Stahl.“ präsentiert der bekannte, angesehene und sympathische Künstler Dieter Koswig Skulpturen und Bilder. Ausstellungsort ist das Atelier Jo Köser in Ellerbek – ein Besuch, der sich lohnt.

Spürbar schöne, fesselnde Werke

Die bevorzugten Materialien des Künstlers sind Stahl, Holz und Stein. „Alle Materialien haben andere Gesetzmäßigkeiten. Stahl und Stein sind teuer. Mit Holz ist viel möglich und es ist schneller zu bearbeiten“, sagt Koswig. Was der Wahl-Dithmarscher in seinem Atelier in Eggstedt aus diesen Grundstoffen macht, ist immer wieder überraschend: Ganz wörtlich dreht und wendet er seine Ausgangsstoffe, bis sie zu neuen, fast fließenden Formen werden, die aber nie ihren Ausgangskörper verraten. Die Grundformen Kreis und Quadrat spielen dabei eine große Rolle.

Koswig hat sich einem Namen gemacht mit einer sehr eigenen, berührenden Handschrift. In seinem Werk zeigen sich auf ästhetisch eindrückliche Art Tendenzen des Bauhaus-Konstruktivismus und des Minimalismus. Dabei sind seine Skulpturen und Objekte nie kalte Artefakte der Abstraktion. Ganz im Gegenteil. Bei aller Klarheit und Freude an Konzeption und Konsistenz strahlen seine Werke Sinnlichkeit und Zugewandtheit aus und zeigen eine enorme, spürbare Schönheit.

Zahlreiche Ausstellungen des Künstlers vor allem im nordeuropäischen Raum waren immer große Publikumserfolge. Koswigs Arbeiten sind in mehreren musealen Sammlungen in Deutschland vertreten. In Schleswig-Holstein finden sich etliche seiner Arbeiten im öffentlichen Raum, etwa die Skulptur „Zeitmaschine“ am Verkehrskreisel in Meldorf (B431).

 

Schaffenswerk von Dieter Koswig erstmals im Kreis Pinneberg zu sehen

Nun sind ausgewählte Werke des in Dithmarschen lebenden Künstlers in der Galerie und auf der großen Freifläche im Park des Ateliers Jo Köser in Ellerbek zu sehen – und auch käuflich zu erwerben.

Jo Köser, selbst Bildhauer, hatte seinen Künstlerkollegen Dieter Koswig eingeladen, im Ellerbeker Atelier auszustellen. „Von ganz vielen seiner Arbeiten bin ich extrem begeistert“. Dieter Koswig freut sich über den reizvollen Ausstellungsort in ländlicher Umgebung: „Ausschlaggebend ist, ein Areal zu finden, in dem ich mich wohlfühle. Hier habe ich Lust auszustellen.“ … Und die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erwartet nun ein besonderer Kunstgenuss.

Die Ausstellung

Dieter Koswig zeigt in seiner neuen Ausstellung „Koswig. Stein. Holz. Stahl.“ mehr als 30 ältere und ganz neue Werke. „In der Corona-Zeit habe ich viel gearbeitet, 2021 ist viel Neues entstanden“, sagt der Künstler. Als roter Faden zieht sich das Thema „Ordnung“ durch Koswigs Werkschau. „Ordnung ist das halbe Leben“, habe seine Großmutter immer gesagt – er habe diese Weisheit auf „Halbes Leben“ reduziert. Für Koswig hat Ordnung damit zu tun, wie Menschen mit Lebenserfahrung umgehen. „Wir brauchen ein System, um einordnen, zuordnen, urteilen und hinterfragen zu können, beschreibt der Künstler seinen Ansatz, „aber wie statisch ist und bleibt es?“

In den Innenräumen des Ellerbeker Ateliers zeigt der Künstler Ordnungssysteme, die „bewusst dilettantisch aufgebaut und fragil“ erscheinen. „Die Objekte aus Kästen und Schachteln sind klassisch bildhauerisch gebaut. Wenn der Eindruck entsteht, sie seien locker übereinandergestapelt und könnten umfallen, bin ich zufrieden“, so der Künstler. Die Werke der Serie „Kleine Ordnung“ sind in den zurückliegenden anderthalb Jahren entstanden, die großen „aufgetürmten Holzkästen“ – als Serie tragen sie den Namen „Halbes Leben“ – bereits 2018.

 

„Nullen hochgestapelt“ von Dieter Koswig (links) in Atelier von Jo Köser (rechts)

In der Ausstellung finden sich auch Grafiken mit Augenpaaren, die sich begegnen. Vor rund 20 Jahren entstanden, erscheinen diese Schablonenabdrücke heute aktueller denn je und ergänzen das Thema Ordnung. Koswig ist der gesellschaftliche Bezug und die Vieldeutigkeit seiner Objekte wichtig: „Es soll möglichst viele Assoziationsmöglichkeiten geben. Ich will aber den Betrachter nicht beeinflussen, er hat die Deutungshoheit.“

Auf dem Außengelände stehen – zwischen den sehenswerten Objekten des Atelierinhabers Jo Köser – weitere Skulpturen von Dieter Koswig aus Stahl und Holz. So etwa der im Frühjahr 2021 fertiggestellte „Kunstbausatz: Kann jeder“, die Holzskulpturen „Fragment Insel 1 und Insel 2“ und die Stahlskulptur „Offenes Blau“.

Großer Bildhauer in der Tradition von Bauhaus und Werkbund

Dieter Koswig wurde 1948 in Halle an der Saale geboren. Seine künstlerischen Wurzeln liegen in der formalen Klarheit des Bauhaus und der handwerklichen Tradition des Deutschen Werkbunds. Er studierte ab 1969 an der Burg Giebichenstein in Halle zunächst Malerei. Da ihn die Dreidimensionalität von Objekten mehr interessierte, nahm er die Metallbildhauerei hinzu. Damals orientierte sich die Bildhauerei noch stark am Bauhaus. Mitte der 1970er-Jahre flüchtete Koswig in den Westen – „wechselte die Systeme“, wie er es nennt. An der Hamburger Hochschule setzte Koswig sein Studium für Bildende Künste unter anderem bei Ulrich Rückriem und Joseph Beuys fort.

„Handwerk war für mich immer eine Basis“, sagt Koswig im Pressegespräch, doch das sei an der Hamburger Hochschule zunächst verschmäht worden. Erst durch Rückriem habe das Handwerk wieder an Bedeutung gewonnen; er sei mit seinen Studenten in den Steinbruch gegangen. So habe auch Koswig begonnen, mit Stein zu arbeiten.

Ausstellungsinformationen

„Koswig. Stein. Holz. Stahl.“ läuft bis zum 9. Oktober 2021 im Atelier Jo Köser (Galerie und Park), Dorfstraße 1a in 25474 Ellerbek.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 15 bis 18 Uhr, Sonnabend und Sonntag 14 bis 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Telefon 04101-4803030 und 0172-9204283
www.jokoeser.com
Künstlergespräche: Wer mit Dieter Koswig ins Gespräch kommen und mehr über seine Kunst erfahren möchte, hat die Gelegenheit am Sonntag, 19. September, und am Sonnabend, 9. Oktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

 

 

 

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Autor: Wir danken unseren geschätzten Kollegen von Business-on.de/Hamburg für das geführte Interview
Fotos: Koswig. Stein. Holz. Stahl © TKKM

8. September 2021 von Redaktion

Kategorien: Hamburg reist, Lebensfreude

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