Der Künstler Eduard Bargheer (1901-1979) zählt zu den wichtigsten und erfolgreichsten Vertretern der Hamburger Moderne.
Von der Jugendzeit in Finkenwerder zur bedeutenden Hamburger Kunstszene
Während seines wechselvollen Lebens zwischen Hamburg und Italien schuf er zahlreiche Aquarelle, Ölbilder sowie Zeichnungen, Druckgrafiken und Wandmalereien und fand internationale Anerkennung. Bereits in den 1920er Jahren gelingt es Bargheer sich in die Hamburger Kunstszene zu integrieren. 1927 erfolgen erste Ausstellungen in privaten Galerien und erste Verkäufe. 26-jährig wird er im gleichen Jahr Mitglied der Hamburgischen Sezession und entwickelt mit älteren Mitgliedern wie Karl Kluth und Rolf Nesch den sogenannten Sezessionsstil, ein an der Malerei Munchs und der Brücke-Expressionisten orientierter Stil. Bargheers Lebensumstände, seine Jugendzeit in Finkenwerder, seine frühen Reisen und die Begegnung mit dem Süden bilden den Erlebnisfundus, aus dem er als Maler immer wieder schöpfte.
Zahlreiche Ausstellungen und Anerkennungen
Nach mehreren Italienreisen entdeckt er 1935 die Insel Ischia im Golf von Neapel und erkennt in der mediterranen Landschaft der Vulkaninsel einen idealen Ort für seine künstlerische Arbeit. Die repressive Haltung der Nazis und der beginnende Krieg bewegen ihn 1939 zu einer Übersiedlung. Dort in Forio d’Ischia entstehen ab 1948 Bilder in einem stärker abstrahierenden Stil, der Häuser und Landschaft in einer netzartigen Struktur zusammenfasst. Mit diesen Bildern gelingt ihm in den 1950er Jahren der Durchbruch, der ihm zahlreiche Ausstellungen und Anerkennungen beschert, so auch die Teilnahme an zwei Biennalen in Venedig (1948, 1950) und an den ersten beiden documenta-Ausstellungen (1955/ 1959). Reisen inspirierten ihn sein Leben lang, zuletzt die Reisen nach Afrika, wo er noch einmal zu der für ihn typischen Harmonie von Farbe und Licht findet.
Kleinod im Jenischpark
Mit dem zum Museum umgestalteten Gebäude im Jenischpark ist ein wunderbar passender Ort für die Präsentation von Bargheers Werk geschaffen worden. Die Eröffnungsausstellung soll dem Besucher einen einführenden Überblick über die verschiedenen Werkphasen, Genres und Techniken geben, ergänzt durch Film- und Tonaufnahmen, Briefe und Fotos. In anschließenden Ausstellungen gilt es, thematische und formale Schwerpunkte zu setzen.
Eröffnung durch Bürgermeister Olaf Scholz
Die Eröffnungsaussgellung unter dem Motto „Ankunft der Harmonie“ stellt nicht nur sein gleichnamiges Bild in den Mittelplunkt, mit dem Bargheer sich an den Dampfer erinnerte, mit dem er zur Schule fuhr, sondern soll gleichzeitig auf die harmonische Phase zur Museumseröffnung hinweisen, nachdem sich der Prozess der Etablierung eines Bargheer Museums im Jenischpark in der Vergangenheit immer wieder verzögerte.
Ankunft der Harmonie
Die engagierten Verantwortlichen des Bargheer-Museums, Dr. Christiane Reipschläger, wissenschaftliche Mitarbeiterin, und die beiden Vorstände der Bargheer-Stiftung Wilhelm Frhr. von Buddenbrock und Dirk Justus legen letzte Hand an das Aquarell „Die Ankunft der Harmonie“.
Die Ausstellung ist täglich ab dem 30. September zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet (außer montags).
Hochrad 75 (Jenischpark)
Tel.: 040 – 86 50 07
Dank: Wir danken herzlich Markus Krohn, Herausgeber der DorfStadt Zeitung, für Text, Bild und die freundliche Kooperation.
Foto: © Markus Krohn
27. September 2017 von RedaktionKategorien: Hamburg künstlert, Kulturgenuss
Schlagworte: Bargheer Museum, Bargheer-Stiftung, Dirk Justus, Dr. Christiane Reipschläger, Eduard Bargheer, Jenischpark, Wilhelm Frhr. von Buddenbrock