Kommunikationsberater Kai Ulrich

B-Lounge: Die mündliche Visitenkarte

Vertrieb, Neugeschäft, Kooperationen und Talentsuche sind nicht nur Chefsache. Erfolgreiche Unternehmen nutzen die Kontakte ihrer Mitarbeiter. 100 bis 150 direkte Kontakte hat jeder Arbeitnehmer in seinen sozialen Netzwerken – online und im realen Leben. Eine gute Ausgangsbasis für Mund-zu-Mund-Propaganda und das Streuen neuer Angebote. Die Voraussetzung: Eine charmante Geschichte, die das Unternehmen im persönlichen Gespräch interessant macht.

Empfehlungen auslösen

„Und was machen Sie beruflich?“ Allzu oft bleiben Antworten auf diese Frage beim eigenen Job-Profil stecken. Nicht genannt wird der wichtigste Unternehmenswert oder das Bestseller-Produkt des Betriebes. Der Blick für’s Ganze bleibt meist auf der Strecke.

Dabei können gerade Mitarbeiter wichtige Multiplikatoren sein. Sie tragen wichtige Nachrichten in die Welt: über neue Produkte, Service-Angebote oder ein herausragendes Betriebsklima. Deshalb lohnt es sich, Mitarbeiter im Außenauftritt zu schulen.

Der erste Eindruck zählt

Dazu dient der Elevator-Pitch: Kurz und knackig – nicht länger als eine Fahrstuhlfahrt dauern würde – sollen Mitarbeiter darin das eigene Unternehmen ins rechte Licht setzen. In einer Konferenzpause, am Messestand oder bei einer Netzwerkveranstaltung: Es geht um kleine Geschichten mit großem Aha-Effekt, spannende Kopföffner-Fragen und kreative Metaphern, die uns selbst amüsieren oder interessieren.

Rose statt Veilchen

Sei sittsam und still wie das Veilchen im Moose und nicht wie die Rose, die immer gesehen werden will…?! Ein Glaubenssatz, der heute nicht mehr so recht passen will. Dennoch haben viele Mitarbeiter Hemmungen, in der Öffentlichkeit über die eigene Firma zu reden. Hier hilft ein Perspektivenwechsel: Marketing in eigener Sache wird immer wichtiger, denn viele Unternehmen legen heute Wert auf die unternehmerische Haltung ihrer Mitarbeiter. Das heißt die gekonnte Präsentation der Firma, von neuen Ideen oder eben der eigenen Person gewinnt an Bedeutung. Üben lohnt sich also in beiden Fällen.

Bildhaft und relevant

Wer mit einer verblüffenden Zahl oder einer Frage beginnt, eine interessante Parallele aus der Tierwelt oder seinem Hobby erzählt, nimmt den Zuhörer mit auf eine kurze Reise. Das funktioniert, weil diese verbalen Übersetzungsmuster gehirngerechte Schlüsselreize sind. Ein guter Pitch ist wie ein funktionierendes Brennglas der Unternehmenskultur und der aktuellste Teil einer Geschäftsausstattung. Er hinterlässt Eindruck, weil er live passiert und Emotionen weckt.

Checkliste: In sieben Schritten zum gelungenen Elevator-Pitch

  1. Wo sind Sie und Ihr Unternehmen spannend für andere?
  2. Was soll im besten Fall rausspringen (Besuch der Website, Probe-Abo, et cetera)?
  3. Öffnen Sie die Schublade im Kopf des Zuhörers mit klarer Information und Nutzen.
  4. Bauen Sie Spannung auf: Metaphern, Fragen, Neuigkeiten, eine kleine Geschichte.
  5. Zünden Sie Aha-Effekte: Präsentieren Sie den tatsächlichen Vorteil oder die besondere Lösung.
  6. Faktor X: Das Besondere noch mal erwähnen – das Motto, die Marke, den Slogan.
  7. Bereiten Sie einen Anschluss vor: Bieten Sie etwas Konkretes an.

 

ÜBER DEN AUTOR

Kai Ulrich ist Kommunikationsberater und Marketingtrainer. Er moderiert Wachstumsprozesse in Unternehmen und begleitet mit seiner Agentur startklar (www.startklar.com) Start-Ups und Selbständige aller Branchen beim Markteintritt und der Kundengewinnung – in den letzten 15 Jahren über hundert! Im Workshop „Elevator-Pitch“ trainiert er Führungskräfte, Vertriebs-Teams, Unternehmer und Selbständige. Seine Vorträge und Seminare haben bundesweit bislang über 3.000 Teilnehmer besucht.

Sie haben Anregungen, Fragen oder Tipps?

Sie haben Expertenwissen rund um das Thema Unternehmensführung, Mitarbeiterförderung, Führungskräfte-Coaching, Weiterbildung oder Schulung? Dann fühlen Sie sich herzlich eingeladen mir zu schreiben, eine eigene Themenseite zu gestalten oder einen Beitrag für unsere Business Lounge zu erstellen. Ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen, Ihre Marion Weichert-Prinz (Herausgeberin von HAMBURG schnackt!)

[button href="/themenseite/business-lounge/" size="medium" textcolor="#ffffff"]Zur Business-Lounge[/button] 21. Mai 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg berät, Unternehmenslust

Schlagworte: , , , ,

Bisher kein Kommentar.

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Log in with your credentials

Forgot your details?