AusSichtErfolg: Georg Ehrmann

Entscheidungsträger*innen aus allen Bereichen und Branchen unserer Metropole tragen dazu bei, dass Hamburg attraktiv, lebens- und liebenswert ist, auch wirtschaftlich erfolgreich – und dabei den Menschen zugewandt. In diesem Sympathie-Format verraten sie uns, was sie bewegt, was sie in Hamburg und für Hamburg bewegen, welche Ideen sie für unsere Stadt haben. Heute: Georg Ehrmann, Geschäftsführer Fair Truck GmbH und Geschäftsführer bei von Beust & Coll. Beratungsgesellschaft mbH & Co. KG

Was ist zurzeit die spannendste Entwicklung in der Metropolregion Hamburg, Georg Ehrmann?

Die Herausforderungen, die sich durch die Pandemie stellen, trifft die Logistikbranche in besonderem Maße. Zwar kann der steigende Onlinehandel gewisse Ausfälle kompensieren, wie stark die Konjunktur aber noch tatsächlich einbrechen wird, ist derzeit nicht absehbar. Daher geht es bei der Frage nach der „spannendsten“ Entwicklung um die essentielle Frage, wie überstehen die Unternehmen die Krise und wie kann die Politik Rahmenbedingungen schaffen, diese abzumildern.

Was ist das Besondere an Ihren derzeitigen Aufgaben?

Eine neue Aufgabe, hier die Übernahme der Geschäftsführung der Initiative Fair Truck, ist immer eine besondere Herausforderung. Das Thema fairen und wertschätzenden Umgangs mit Kraftfahrern halte ich für eines der Schlüsselthemen der Logistikbranche und hier gilt es noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten und insbesondere weitere Unternehmen zu finden, die sich an der Initiative beteiligen. Unser Ziel sollte sein, dass Fair Truck selbstverständlich wird.

Was ist die größte Herausforderung in den kommenden Monaten? Und wie werden Sie diese meistern?

Pandemiebedingt war das letzte Jahr für die Initiative ein sehr hartes Jahr, das war schlichtweg nicht der Zeitpunkt, um bei Unternehmen wegen einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft „anzuklopfen“. Ohne ein signifikantes Wachstum an Unternehmen, die sich beteiligen, wird der Ansatz, bundesweit Verbesserungen für Fernfahrer zu erreichen, nicht gelingen. Daher gilt nun „Vertrieb Vertrieb Vertrieb“…

Ihr wichtigstes Projekt  zurzeit und warum? Wie wird es Ihr Unternehmen verändern?

Die Fair Truck-App, die eingesetzt wird, um Bewertungen durchzuführen wird grundlegend modernisiert und vereinfacht, um die Bedienbarkeit zu erleichtern und damit die Akzeptanz zu erhöhen. Ein Bewertungsportal ist nur erfolgreich, wenn aktiv bewertet wird, dies ist klar der Lackmustest auch für meine Tätigkeit.

Was treibt Sie an, sich in Netzwerken zu engagieren?

„Business is made by people“. Mit Menschen zu arbeiten, ihre Liebenswürdigkeiten, ihre Macken, ihre Eitelkeiten und manchmal auch kleinen und großen Boshaftigkeiten zu erleben, zu parieren und aus dieser Mischung Projekte zum Erfolg zu führen, das bereitet einfach größte Freude.

Was macht aus Ihrer Sicht ein gutes Netzwerk aus?

Ein Netzwerk, das Selbstzweck ist und auf eine geschlossene Selbstbeweihräucherung seiner exquisiten Mitglieder setzt, mag den Mitgliedern persönlichen Nutzen bringen, wirtschaftlich halte ich diese Modelle des letzten Jahrhunderts allerdings für überkommen. Ein gutes Netzwerk ist offen, fördert die Motivation, sich einzubringen mit interessanten Themen und Persönlichkeiten, zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität und Agilität aus und bindet die Mitglieder aktiv ein. Hier bieten auch pandemiebedingt erlernt die digitalen Anwendungen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Selbst digitale Frühstückformate funktionieren, die vor der Pandemie so nicht vorstellbar waren.

Aus welchen Bereichen sind Kontakte für ein erfolgreiches Netzwerken für Sie wichtig?

Aus allen Bereichen. Das „Schwimmen in der eigenen Suppe“ ist eines der großen Übel bei der Bewältigung von Herausforderungen. Mediziner verkehren mit Medizinern, Logistiker mit Logistikern, Juristen mit Juristen, der Austausch mit Fachfremden und das Einbeziehen auch anderer Perspektiven führt zu Ergebnissen. Daher sind aus meiner Sicht nur offene Netzwerke erfolgreich. Oftmals führt der „Außenspiegel“ zu neuen Sichtweisen und damit Problemlösungen.

Wie lautet Ihr Lieblingszitat / Lebensmotto?

Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.

 

 

 

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Foto: Georg Ehrmann ©FairTruck

24. Februar 2021 von Redaktion

Kategorien: Hamburg transportiert, Unternehmenslust

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