Jan-Cort Hoban

Kaffee-Hochburg: Hamburg im Koffeinrausch

Hamburg pflegt den Kaffeekult. Nachhaltige Konzepte sind gefragt. Und das Handwerk des Kaffeerösters erhält neuen Aufschwung.

Manch einer verbreitet den ganzen Tag über schlechte Laune, weil er seinen Kaffee am Morgen nicht bekommen hat. Ein anderer genießt das koffeinhaltige Heißgetränk maßvoll, dafür aber in all seinen exotischen Formen und Ausprägungen. In Hamburg wird inzwischen ein Kult um das schwarze Gold gelebt.

„Ich finde, dass sich die Hamburger Kaffeekultur in den vergangenen fünf, sechs Jahren deutlich gewandelt hat“, sagt Jan-Cort Hoban. „Heute gibt es immer mehr kleine Cafés, die Wert auf Regionalität legen“, so der Inhaber der Mr. Hoban’s Coffee Roastery in Wedel. Jan-Cort Hoban muss es wissen: Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er in der Kaffeebranche.

Mr. Hoban’s Kaffee ist fair gehandelt

Seine Leidenschaft für die aromatische Bohne hat Hoban über den Handel mit Röstkaffee entwickelt. Im Laufe seiner Tätigkeit interessierte sich der Meister des Rösthandwerks zunehmend dafür, woher die Produkte eigentlich kommen, die er vertreibt.

„Ich achte sehr auf Nachhaltigkeit, was den Einkauf angeht. Darauf, dass der Kaffee fair gehandelt und unter sozialverträglichen Bedingungen geerntet und verarbeitet wird“, unterstreicht Hoban den Qualitätsanspruch seines 2012 gegründeten Familienunternehmens.

Filterkaffee die Lieblingssorte der Hanseaten?

Er selbst trinkt am liebsten Espresso oder aber Filterkaffee. Letzteren hält Hoban noch immer für die Lieblingskaffeevariante der Hanseaten, dicht gefolgt vom Caffé Latte und Cappuccino. Da „Mr. Hoban’s Coffee Roastery“ lediglich das Handwerk ausübt und kein angeschlossenes Café betreibt, muss er seinen Koffein-Drink zu Hause oder woanders genießen.

Auswahlmöglichkeiten gibt es in Hamburg genug. Im Grindelhof beispielsweise findet sich mit Playground Coffee die Espressobar eines befreundeten Baristas von Jan-Cort Hoban. Weitere Empfehlungen des Kaffee-Experten: der Stockholm Espresso Club, less political, die erste liebe bar und das Milch im Portugiesenviertel.

HAMBURG schnackt! hat sich darüber hinaus nach weiteren Möglichkeiten umgeschaut, sich in unserer Hansestadt dem beliebten Heißgetränk zu widmen. Im Süden bietet das vju im Wilhelmsburger Energiebunker neben der Herstellung des eigenen „Waterkant Kaffees“ eine Terrasse in 30 Meter Höhe mit einem Sensationsblick auf das Hamburgpanorama.

Kaffeekult im Szeneviertel

Die Schanze hat gleich mehrere Hotspots zum Kaffeegenuss im Angebot: In den Schanzenhöfen pflegt elbgold Hamburgs Kaffeekult in einem großflächigen Café, das keine Wünsche offen lässt.

Klein, aber oho ist dagegen das Kaffeekontor gleich nebenan in der Schanzenstraße. In locker-entspannter Atmosphäre wird hier seit 1999 edelster Kaffee in all seinen Facetten serviert. Ein kleiner Tipp: Wählen Sie bei einem Besuch unbedingt etwas aus der Kuchen- und Tortenauslage.

Wer sich tiefergehend über die Vielfalt der schwarzen Bohne informieren möchte, dem sei die beliebte Veranstaltung „Kaffeeklatsch und Kaffeeriecher“ im Speicherstadtmuseum empfohlen.

Diese wird von der ausgewiesenen Kaffee-Expertin Katja Nicklaus organisiert. Von Februar bis Juli bietet die Historikerin zudem Kaffeeverkostungen mit einer einleitenden Führung an.

Franchise ist für Hoban keine Option

Jan-Cort Hoban ist froh über den Wertewandel im Hamburger Verhältnis zum Kaffee. Denn seiner Ansicht nach wird der Beruf des Baristas unterschätzt: „Ein Barista muss sehr, sehr viel können: Er muss den Kaffee an sich verstehen, die Mühle korrekt einstellen können, Milch schäumen und noch viel mehr.“

Von den vor allem in der Innenstadt allseits präsenten Franchise-Konzepten hält er wenig: „Die stehen am Vollautomaten und verkaufen Kaffee zu unverschämten Preisen. Ich bin mehr Freund der kleinen Cafés.“

Autor: Tim Kinkel
Bildbeschreibung Titelfoto: Jan-Cort Hoban vor der Kaffee-Mühle seiner Mr. Hoban’s Coffee Roastery

23. Februar 2015 von Redaktion

Kategorien: Hamburg genießt, Lebensfreude

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