German Frauleins

Die German Frauleins auf Cyclassics-Tour

Oceanside, Annapolis, Hamburg: Die German Frauleins kommen als Siegerteam des härtesten Radrennens der Welt zu den Vattenfall Cyclassics.

Eigentlich führt der Weg in die falsche Richtung. Von West nach Ost und nicht von Ost nach West. Aber wer am Race Across America teilnimmt, begibt sich ohnehin nicht auf die Spuren der Eroberung Nordamerikas von der Atlantikküste bis zum Pazifik, der sucht vor allem eines: die Herausforderung, beim wohl härtesten Radrennen der Welt in die Pedale zu treten.

4882 Kilometer müssen zwischen dem Ort Oceanside in Kalifornien und Annapolis in Maryland zurückgelegt werden. Es gibt Einzelfahrer wie auch Mannschaften à zwei, vier oder acht Startern. Aber allen ist eines gemeinsam: „Du schaffst das nur als Team“, erzählt Kati Schlieter vom Quartett hausInvest German Frauleins, während sie in einem Café in Hamburg an einem Latte nippt, „weil es ohne Begleiter, die navigieren, die Begleitfahrzeuge fahren und alles organisieren, was unterwegs anfällt wie einkaufen oder Wäsche waschen, organisieren, eben nicht funktioniert.“

German Frauleins
Radfahrerspaß: Die Einsamkeit der Landstraßen im Südwesten der USA.

Denn für Kati Schlieter (42) und ihre Hamburger Mitfahrerinnen Genia Schäferhoff (35) und Anika Schmidt (32) sowie Kerstin Feist (40) aus Braunschweig ging es bei dem Rennen Mitte Juni vom ersten Meter nur darum, so schnell wie möglich das Ziel auf der anderen Seite des Kontinents zu erreichen. Vier Damen in zwei Zweier-Teams sind abwechselnd unterwegs im Neun-Stunden-Rhythmus. Und während sich das eine Duo erholte, strampelte das andere auf der Straße. 30 Minuten saß die eine Fahrerin in der Regel im Sattel, dann erfolgte der fliegende Wechsel. Bei Tag, bei Nacht. Es sollte nur keine Sekunde zu viel auf dem Asphalt liegen gelassen werden.

German Frauleins siegen mit knappem Vorsprung

Sieben Tage, vier Stunden und 39 Minuten später hatten die German Frauleins die Ostküste erreicht. Ohne Platten, ohne Panne und zwei Stunden und 36 Minuten vor der zweiten Frauen- Auswahl, den Phenomenal Hopes. Müde, erschöpft, glücklich, die Köpfe voller Bilder und Eindrücken: das Monument Valley im Sonnenaufgang, der Bär nachts auf dem Highway in den Rocky Mountains, die Überquerung des Mississippis, die Regenschlacht in den Appalachains.

German Frauleins
Höhenrausch: In den Rocky Mountains ging es über mehr als 3000 Meter hohe Pässe.

„Es war sehr spannend und die Mühen wert“, versichert Kati Schlieter mit leuchtenden Augen, „obwohl ich einmal sogar auf dem Rad geheult habe, weil ich so starke Schmerzen beim Sitzen hatte.“ Auch Kerstin Feist, Anika Schmidt und Genia Schäferhoff blicken voller Stolz auf die entbehrungsreichen Tage zurück. „Ja“, heißt es unisono auf die Frage, ob die Teilnahme am RAAM all‘ die Qualen gerechtfertigt hat.

In Sachen Stimmung liegen die Cyclassics vorn

Die 155 Kilometer, die das Quartett am 24. August bei den Vattenfall Cyclassics unter die Reifen nimmt, muten da schon als eine Art Ausflugsfahrt an. Dabei hat das Hamburger Rennen dem RAAM eines voraus. „Es ist großartig und die Stimmung super“, schwärmt Kati Schlieter. Mehrere hunderttausend Zuschauer sucht man an der Strecke in den USA jedenfalls vergeblich.

Autor: Markus Tischler
Foto: Die German Frauleins am Pazifikstrand: Kerstin Feist, Anika Schmidt, Kati Schlieter und Genia Schäferhoff.

21. August 2014 von Redaktion

Kategorien: Hamburg jubelt, Sportbegeisterung

Schlagworte: , , , ,

Bisher kein Kommentar.

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Log in with your credentials

Forgot your details?