B-Lounge: Hyperlokalität, von Markus Krohn

B-Lounge: Hyperlokalität

Als Inhaber einer lokalen PR- und Eventagentur sowie Betreiber einer Online-Plattform beschäftigt sich Markus Krohn intensiv mit dem Trendthema Hyperlokalität. Hier erklärt er, was sich aus seiner Sicht hinter dem Begriff verbirgt und auf was Einzelhändler und Dienstleister achten sollten, wenn sie auf hyperlokaler Ebene agieren möchten.

Was bedeutet Hyperlokalität?

Näher dran – könnte man sagen. Der Begriff Hyperlokalität steht zum Beispiel für Medien, die sich auf einen sehr engen geografischen Kreis beziehen und über aktuelle Ereignisse in der Nachbarschaft berichten.

Oft geht damit auch die enge Vernetzung lokaler Akteure einher. Das heißt, ein hyperlokales Medium kann Menschen verbinden, die sich zum Beispiel in Vereinen organisieren, zusammen ins Theater gehen oder sich zur Gartenarbeit verabreden möchten. Außerdem ist dort Platz, um Meinungen auszutauschen und um in der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen.

Welche Chancen birgt Hyperlokalität?

Neuigkeiten oder gemeinschaftliches Engagement entstehen häufig in direkter Nachbarschaft. Das setzt interessante Synergien frei.

Sie können sich mit Ihren Nachbarn zusammentun und eine Initiative gründen, die Sie gemeinsam voranbringen. Eine hyperlokale Online-Plattform bietet dabei viel Raum für unterschiedliche Kommunikationsformen und kann als eine Art schwarzes Brett fungieren.

Als Anbieter von Waren und Dienstleistungen können Sie Ihre Produkte in dem sehr individuellen und emotionalen Umfeld eines hyperlokalen Mediums präsentieren. Im Falle einer Online-Plattform können Sie als Unternehmer auch Ideen posten und Ihre Kunden fragen, was sie von bestimmten Aktionen halten. Auf diese Weise haben Sie Ihre Kunden einerseits über Ihre Ideen informiert, andererseits bekommen Sie Rückmeldungen, bevor Sie etwas Konkretes planen. So eingebundene Kunden und Interessenten kaufen viel lieber als diejenigen, mit denen Sie noch nie im Kontakt waren.

Für wen ist Hyperlokalität geeignet?

Im Prinzip für jeden, der eine Idee umsetzen möchte oder ein bestimmtes Angebot hat, das für seine Nachbarn interessant ist. Dazu gehören auch Einzelhändler, Dienstleister oder Handwerker mit Kunden in einer Entfernung von bis zu 20 Kilometern. Ideal ist ein hyperlokales Medium auch für Existenzgründer, die mit geringem Aufwand viel erreichen möchten.

Egal, ob Sie Kunden ansprechen oder Ihre Nachbarn für eine Initiative gewinnen möchten: Der Austausch über eine Online-Plattform bietet die Möglichkeit, schnell Stimmungen einzufangen und Ideen zu verbreiten. Aber man muss auch dranbleiben. Wie in einem persönlichen Gespräch müssen Sie Ihre Ziele eindeutig definieren und verfolgen, sonst verlaufen Diskussionen im World Wide Web.

Checkliste: Was muss ich beachten, wenn ich als Anbieter hyperlokal tätig werden möchte?

1.) Seien Sie möglichst persönlich. Da Sie Ihre Kunden in der Regel gut kennen, dürfte das nicht schwer sein. Sie können Ihre Kunden zum Beispiel beim Auswählen der neuen Kollektion einbinden, indem Sie sie zu Messen einladen oder Einzelstücke anfordern und Ihre Kunden testen lassen. 2.) Laden Sie zu einem Tag der offenen Tür. Auch wenn Ihr Ladengeschäft nicht groß ist, können Sie vielleicht Ausstellungen organisieren, die zu Ihrem Sortiment oder Ihrer Dienstleistung passen. 3.) Bleiben Sie in Kontakt. Mit kleinen Verlosungsaktionen oder besonderen Angeboten zu bestimmten Anlässen wie Valentinstag oder Ostern bleiben Sie im Gespräch. Ganz besonders gut kommen Geburtstagsgrüße an. 4) Wenn Sie Ihre Kontakte nicht regelmäßig in Ihrem Laden treffen, gibt es online zahlreiche Möglichkeiten, um im Gedächtnis Ihrer Kunden zu bleiben. Betrachten Sie Ihren Internetauftritt und Social Media wie Ihr Schaufenster. Aktualisieren Sie die Inhalte laufend und bleiben Sie am Ball. Aktionen lassen sich prima online durchführen. 5.) Reagieren Sie auf Lob und Kritik, das ruft weitere Rückmeldungen hervor. Auf diese Weise können Sie Ihr Angebot noch besser auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden ausrichten.

DER AUTOR

Markus Krohn, 42, ist Inhaber der PR- und Eventagentur MK Medien mit Schwerpunkt Gesundheitsmarkt, Stadt- und Sozialmarketing. Darüber hinaus ist er Journalist und Herausgeber der DorfStadtZeitung, einer Lokalzeitung für die Hamburger Elbvororte. Mit www.dorfstadt.de betreibt er eine hyperlokale Online-Plattform für den Hamburger Westen.

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29. November 2013 von Redaktion

Kategorien: Hamburg berät

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